Delegiertenfahrt

Am 15. September 2021 trafen sich 22 Landfrauen aus dem Vorstand des Kreisverbandes und den Delegierten der Landfrauenvereine Barnstorf, Diepholz und Sulingen zu einer „Delegiertenfahrt“. Ausrichter war in diesem Jahr der Barnstorfer Landfrauenverein. Erstes Ziel war das Gut Adelhorn bei Drentwede. Jens Schwichtenberg erzählte uns einiges über den Tabakanbau, von der Aussaat, über die Pflanzung bis hin zur Ernte und Sortierung.

 

"… die Tabakpflanze wächst in nur ca. 100 Tagen und wird aus einem kleinen Setzling eine bis zu zwei Meter große Pflanze. Die Tabaksamen sind recht winzig. Da die Pflanzen für das Auskeimen viel Wärme benötigen, werden die Setzlinge in  Gewächshäusern vorgezogen. Bis zu zwei Monate dauert die Anzucht und dabei werden die Jungpflanzen mehrmals gemäht, damit sie sich kräftig entwickeln und das Auspflanzen auf den Acker besser überstehen. Im Mai pflanzen die Schichtenbergs mit Spezialmaschinen die Tabakpflänzchen in den unkrautfreien Acker; je nach Sorte zwischen 25 000 und 35 000 Pflanzen pro Hektar. Danach erfolgt in den nächsten Wochen dreimal eine mechanische Unkrautbehandlung. Später werden von jeder Tabakpflanze 15 bis 18 Blätter geerntet. Das „Tabakbrechen“ erfolgt sobald eine gelbliche Verfärbung das Abreifen der Blätter anzeigt. Da die Pflanzen von unten nach oben abreifen, beginnt die Ernte bei den untersten Blättern.

Nach der Ernte müssen die Blätter schonend getrocknet werden. Dieses erfolgt bei den Schwichtenbergs in eigens dafür aufgestellten Containern, die mit Energie einer Biogasanlage versorgt werden. Während der Trockung laufen vielfältige Stoffwechselprozesse in den Blättern ab. Dabei hängen die aufgefädelten Blätter in dicken Paketen an langen Latten, die so aufgehängt sind, dass die Luft ausreichend zirkulieren kann. Später erfolgt eine Handsortierung bzw. Handauslese der Blätter in drei Kategorien, bevor dann die verpackten Blätter in den Großhandel gelangen. Der hier angebaute Tabak geht überwiegend als Shisha Tabak in die arabischen Länder.“

 

Weiter ging es dann zum neuen Borchers-Betriebshof. Der bisherige Betriebshof im Zentrum von Twistringen war schon längst zu klein geworden, daher wurde im Industriegebiet ein neues Betriebsgelände auf rund 14000 Quadratmetern geschaffen. Christof Borchers empfing uns mit einem Sekt und führte uns durch die neue Unterstellhalle, die Verwaltungsgebäude mit Sanitärbereich und Sozialräumen für die Belegschaft, sowie durch die Werkstatt mit Bremsenprüfstand, Hebebühne und Tankstelle. Alles ganz modern und mit entsprechender Technik nach strengsten Vorgaben ausgestattet. Zudem machten wir in einem modernen Reisebus eine kleine Ausfahrt durch Twistringen mit anschließender Durchfahrt des Busses durch die neue Waschanlage auf dem Betriebsgelände. 

 

Ein herzliches „DANKESCHÖN“ für einen informativen Nachmittag den Familien Schwichtenberg und Borchers.