Landfrauenbesuch beim Tabakanbau

Am 06.09.2024 durften über 20 interessierte Landfrauen den Tabakanbau auf dem Hof Schwichtenberg in Drentwede, Adelhorn, erleben. Um 15.00 Uhr startete die Veranstaltung mit einer rustikalen Kaffeetafel. Hierbei führte der Hofbesitzer Jens Schwichtenberg die Landfrauen und einige interessierte Männer in die Hofgeschichte ein. Er leitete dann über, auf das relativ neue Standbein der Familie, den Tabakanbau. Diesen Betriebszweig betreibt die Familie gemeinsam mit Jörg Rudnik aus Schmolte. Von der Anzucht, über das Pflanzen und Ernten bis zur Verarbeitung wurde den Besuchern ausführlich der Tabakanbau vermittelt. Bei einem Rundgang über den Hof zum Tabakfeld, der Trocknungsanlage bis zur Verarbeitung der getrockneten Tabakblätter durch Saisonarbeitskräfte, wurde alles anschaulich vorgeführt. Nach zwei informativen Stunden bedankten sich die Landfrauen und hatten viel Wissenswertes im Gepäck.

 

Weiteres kann auch dem ZEITUNGSBERICHT: "Tabak aus Drentwede für Shishas in der ganzen Weltentnommen werden.

 

"Übrigens … die Tabakpflanze wächst in nur ca. 100 Tagen und wird aus einem kleinen Setzling eine bis zu zwei Meter große Pflanze. Die Tabaksamen sind recht winzig. Da die Pflanzen für das Auskeimen viel Wärme benötigen, werden die Setzlinge in  Gewächshäusern vorgezogen. Bis zu zwei Monate dauert die Anzucht und dabei werden die Jungpflanzen mehrmals gemäht, damit sie sich kräftig entwickeln und das Auspflanzen auf den Acker besser überstehen. Im Mai pflanzen die Schichtenbergs mit Spezialmaschinen die Tabakpflänzchen in den unkrautfreien Acker; je nach Sorte zwischen 25 000 und 35 000 Pflanzen pro Hektar. Danach erfolgt in den nächsten Wochen dreimal eine mechanische Unkrautbehandlung. Später werden von jeder Tabakpflanze 15 bis 18 Blätter geerntet. Das „Tabakbrechen“ erfolgt sobald eine gelbliche Verfärbung das Abreifen der Blätter anzeigt. Da die Pflanzen von unten nach oben abreifen, beginnt die Ernte bei den untersten Blättern. 

Nach der Ernte müssen die Blätter schonend getrocknet werden. Dieses erfolgt bei den Schwichtenbergs in eigens dafür aufgestellten Containern, die mit Energie einer Biogasanlage versorgt werden. Während der Trockung laufen vielfältige Stoffwechselprozesse in den Blättern ab. Dabei hängen die aufgefädelten Blätter in dicken Paketen an langen Latten, die so aufgehängt sind, dass die Luft ausreichend zirkulieren kann. Später erfolgt eine Handsortierung bzw. Handauslese der Blätter in drei Kategorien, bevor dann die verpackten Blätter in den Großhandel gelangen. Der hier angebaute Tabak geht überwiegend als Shisha Tabak in die arabischen Länder.“